Herausnehmbare Geräte

Grundsätzlich kann man sagen, dass herausnehmbare Zahnspangen, die eine Kiefer- oder Zahnfehlstellung beheben sollen, nachmittags und nachts getragen werden müssen.

Sobald die Spange herausgenommen wird, setzt das tägliche Rezidiv (Zurückfallen in die alte Kiefer- oder Zahnposition)ein. Dieses rezidiv ist sogar als sehr positive anzusehen, da zu diesem Zeitpunkt das Gewebe wieder gut mit Sauerstoff versorgt wird. Damit eine Korrektur funktioniert, muss die Dauer des Rezidives allerding deutlich kürzer sein, als die Zeit der Korrektur. So kann es z.B. funktionieren: 15 Stunden Tragen der Spange (Zähne oder Kiefer bewegen sich in die richtige Richtung) und 9 Stunden Zurückfallen in die alte Position.

                                                                       Aktive Platten

sind herausnehmbare Behandlungsgeräte. Sie  werden von Kiefermodellen nach einer Herstellungsanweisung (Konstruktionsplan) des Kieferorthopäden in einem zahntechnischen Fachlabor hergestellt.
Aktive-Platten sind aus Kunststoff, aktiven / passiven Drahtelementen und oft auch mit integrierten Schrauben gefertigt.


Wirkung:
Die Aktiven-Platten wirken durch anhaltenden Druck, der von Nachstellschrauben, Drahtfedern oder Bögen ausgeht. Um die Platte zu "aktivieren" werden die eingebauten Druck- oder Zugschrauben in regelmäßigen Zeitabständen, die der Kieferorthopäde bestimmt, jeweils um 1/4 Umdrehung (0,2mm), d.h. ein Loch weiter gestellt. Dabei ist der kleine Richtungspfeil unbedingt zu beachten.
Eine Aktive-Platte muß regelmäßig nachmittags und nachts getragen werden - jeden Tag etwa 14-16 Stunden lang. Während der Mahlzeiten und beim Sport hat sie "Pause" und in der Schule/Arbeitsplatz ist sie nur nach besonerer Anweisung des Kieferorthopäden zu tragen.

Wichtig:
Die von der Aktiven-Platte ausgehenden Druckkräfte erzielen nur dann die gewünschte Zahnbewegung, wenn sie stundenlang wirksam sind. Wenn der Druck nachläßt, erfolgt keine Zahnbewegung - ja, die bewegten Zähne wollen sogar in ihre ursprüngliche Fehlstellung zurück, wenn die Aktive-Platte herausgenommen wird. Deshalb müssen die vereinbarten Tragezeiten unbedingt eingehalten werden, auch wenn anfänglich das Sprechen etwas behindert wird, weil die Zunge sich erst an die Aktive-Platte gewöhnen muß. Es dauert im allgemeinen nicht lange, bis diese Probleme beim Sprechen merkbar nachlassen.
 
                                    

                                                                 

                                                                                                Bionator                

Der Bionator, gehört zu den funktionskieferorthopädischen Geräten, und ist ein lose zu tragender, graziler Kunststoffkörper mit Drahtelementen, der auch als Turngerät für den Mund bezeichnet wird. Er ist passiv, enthält keine aktiven Elemente, sondern funktioniert rein über körpereigene Kräfte und Muskelzüge. 
Stetig und ohne Gewalt oder Zwang formt der Bionator mit jedem Schlucken,  beim Zusammenbeißen und während des Sprechens mit der von Ihnen selbst aufgewandten Kieferkraft Ihre Kauorgan. Damit formt er gleichzeitig auch Ihre Gesichtsprofil. Physiognomische Verformungen und ein verspannt wirkender Zusammenbiss werden so langsam zurückgebildet. Der Bionator stellt eine sehr schonsame Art der Kieferkorrektur dar.


Viel bedeutsamer als diese optischen Veränderungen sind aber die nicht unmittelbar sichtbaren, physiologischen Wandlungen, die der Bionator auf Ihre gesamte Konstitution ausübt. So kann z.B. sein Einfluß auf die gestörte Halswirbelsäule die Aufhebung von Atemstörungen bewirken.

Fränkel

Der Fränkel, gehört ebenfalls zu den funktionskieferorthopädischen Geräten, und ist ein lose zu tragender, hauptsächlich zwischen Zähnen und Wange gelegene (d.h. der Zungenraum ist weitestgehend frei) Kunststoffkörper mit Drahtelementen. Er ist passiv, enthält keine aktiven Elemente, sondern funktioniert rein über körpereigene Kräfte und Muskelzüge. Bei guter Mitarbeit kann v.a. der Fänkel III, das Oberkieferwachstum fördern, und bis zum gewissen Maße auch Unterkieferwachstum hemmen.

Positioner


Für die optimale Feineinstellung der Zähne zueinander empfiehlt sich ein Gerät, das sich bereits bestens bewährt hat: der Posi oder Positioner. Der Positioner umfaßt die Zähne des Ober- und des Unterkiefers, die in idealer Position aufgestellt sind. Gleichzeitig kann der Posi das Zusammenspiel zwischen Zähnen und Kiefergelenk deutlich verbessern, und damit auch für Kiefergelenkspatienten zu empfehlen.

Der Positioner wird im kieferorthopädischen Labor unter Verwendung spezieller gummi-elastischer Materialien individuell für jeden Patienten hergestellt. Dadurch ist es möglich, ein Präzisionsgerät anzufertigen, mit dem Zahnbewegungen in alle drei Raumebenen durchgeführt werden können.

Der Positioner ermöglicht es, die Zähne während der abschließenden Phase der Behandlung in eine ideale Stellung zu bringen.

Die geplanten Zahnpositionen finden sich in den Aussparungen des Positioners wieder, welche sozusagen die Negativform des jeweiligen "Idealgebisses" darstellen. Als Vorlage dienen dazu die an einem Kiefermodell umgestellten idealisierten Zahnreihen. Beim Einbeißen in den Positioner werden die Zähne in die vorgegebenen Aussparungen des Positioners gepreßt und durch den Kaudruck gezwungen, sich der Ideal-Position anzupassen.